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Rauchen an Schulen: CO-Messung

Wie ist das Rauchverhalten an Schulen? Diese Frage untersuchten von 2004–2006 Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Lungenstiftung (und von dieser durch Spenden finanziert) an 8 Schulen in der Bundesrepublik Deutschland. Hierbei stand das Inhalationsrauchen von Schülerinnen und Schülern an Schulen im Vordergrund. Fast 2700 Kinder und Jugendliche wurden einbezogen. Die Teilnahme war freiwillig, hatte das Einverständnis der Erziehungsberechtigten und die Daten wurden anonym erhoben. Erfasst wurden, neben den Rauchgewohnheiten der Schulkinder selbst, die ihres familiären Umfelds und die Verfügbarkeit von Zigaretten auf dem Schulweg. Als Indikator für das Ausmaß des Rauchens an Schulen wurde der Kohlenmonoxidgehalt in der Ausatemluft gemessen und als Parameter einer möglichen krankhaften Atemwegsverengung wurde der Atemstoßwert (Einsekundenkapazität) bestimmt.

Nachfolgend sind, für alle Untersuchungen repräsentativ, die konkreten Ergebnisse aus einer Gesamtschule in Mittelhessen aufgeführt. Teilgenommen hatten hier 472 Mädchen und 520 Jungen (90,9 % aller Schülerinnen und Schüler). In der Altersgruppe bis zu 10 Jahren ist das Inhalationsrauchen kein Thema. Im Alter von 11–14 Jahren aber rauchen bereits 11 % der Mädchen und 14 % der Jungen und im Alter von 15–18 Jahren 29 % der Mädchen und 40 % der Jungen. Die Möglichkeit der Schulkinder, Zigaretten in der Nähe der Schule zu kaufen, ist selbst für die Kleinsten groß und eine Altersbegrenzung beim Zigarettenkauf war damals praktisch nicht gegeben (Einführung des Nachweises der Volljährigkeit an Zigarettenautomaten erfolgte erst am 01. Januar 2009). Fast zwei Drittel aller Kinder ist durch das Passivrauchen in der Familie belastet und Kinder aus Raucherfamilien haben gegenüber gleichaltrigen Kindern aus Nichtraucherfamilien ein 2 ½-fach höheres Risiko, selbst mit dem Rauchen zu beginnen.

Die Ergebnisse der Schuluntersuchungen der Deutschen Lungenstiftung zwingen zu Konsequenzen. Es darf nicht mehr weggesehen werden, wenn unsere Kinder bedroht sind. Die Deutsche Lungenstiftung unterstützt daher Initiativen zur Bildung von Schülerselbsthilfegruppen, in denen Schülerinnen und Schüler auch als Tutoren tätig werden. Die Deutsche Lungenstiftung fordert Aufklärungsunterricht über das Inhalationsrauchen in den 5.–8. Klassen jeder Schule und Schulform, wenigstens eine Pflichtstunde pro Schulhalbjahr. Eine kontrollierte Bannmeile für Zigarettenautomaten im Umfeld von Schulen sollte selbstverständlich sein.

Die Geschäftsstelle der Deutschen Lungenstiftung beantwortet gern Fragen zu Einzelheiten der Studien, auch ein Poster kann angefordert werden.